Erfahrungsbericht über den Kauf, die Haltung und die Erziehung Deutscher Doggen

Hund und Mensch

Bitten eines Hundes an die Menschen

  • Bevor du ein Tier erwirbst, überlege Dir mehrmals, ob du es halten kannst. Jedes Tier hat seine besonderen Lebensansprüche, seine Eigenarten und Anfälligkeiten, die du vor Anschaffung eines Tieres kennen solltest.
  • Mein Leben dauert nur 10 bis 15 Jahre. Jede Trennung bedeutet für mich Leiden. Bedenke es, ehe du mich anschaffst.
  • du solltest möglichst nicht in die Lage kommen, ein Tier weggeben zu müssen. Wenn du absehen kannst, zum Beispiel einen Hund nicht auf die Dauer halten zu können, dann nimm Dir erst keinen.
  • Ich bin von Dir abhängig. Deshalb solltest du Dich bemühen, meinen Aufenthalt bei und mit Dir erträglich zu gestalten, und mir meine Abhängigkeit angenehm zu machen.
  • Gib mir Zeit, zu verstehen, was du von mir willst.
  • Sorge dafür und richte mich so ab, dass sich mein Freiheitskreis nie den eines anderen Tieres überschneidet. Lass mich also nicht mit anderen Hunden beißen, lass mich nicht Katzen oder Hühner jagen. Lass mich nicht wildern.
  • Pflanze Vertrauen in mich ein. Ich lebe davon.
  • Zürne mir nie lange und sperr mich zur Strafe nicht ein. du hast Arbeit, Dein Vergnügen, Deine Freunde – ich habe nur Dich.
  • Sprich mit mir! Wenn ich auch Deine Worte nicht ganz verstehe, so doch Deine Stimme, die sich an mich wendet.
  • Sei Dir immer bewusst, wie an mir gehandelt wird. Ich vergesse nie.
  • Bedenke, ehe du mich schlägst, dass meine Kiefer mit Leichtigkeit Deine Hand zerquetschen könnten, dass ich sie aber nie gegen Dich gebrauchen würde.
  • Erziehe auch Deine Kinder zur Tierliebe. Belehre sie, dass sie nicht spielend Tiere quälen. Mache ihnen klar, dass nicht jedes Tier immer zum Spielen aufgelegt ist. Auch ein Tier braucht Ruhe und Schlaf. Sage ihnen auch, dass man Tiere durch falsche Ernährung oder Überfütterung töten kann. Oft genug geschieht das sogar in Tierparks von der Hand wohlmeinender Besucher.
  • du solltest Dir darüber im klaren sein, dass ein Hund oder eine Katze nicht aus Boshaftigkeit beißt oder kratzt, sondern weil sie sich nicht anders wehren können. Oft wird uns auch ungewollt wehgetan, eine kranke und schmerzhafte Stelle berührt oder unser angeborenen Schutz- und Hütetrieb verletzt. Schließlich muss auch ein Tier verstanden und respektiert werden.
  • Bevor du mich faul und träge schimpfst, bedenke, dass ich vielleicht krank bin oder ein verbrauchtes Herz habe.
  • Kümmere Dich um mich, wenn ich alt werde. Auch du wirst einmal alt sein.
  • Gehe jeden schweren Gang mit mir. Sage nie: „Ich kann so was nicht sehen“ oder: „Es soll in meiner Abwesenheit geschehen“. Alles ist leichter für mich – mit DIR!
Verhalten von Joggern: Wenn Ihnen ein frei laufender Hund mit Besitzer entgegenkommt, laufen Sie bitte etwas langsamer oder bleiben Sie stehen, um dem Herrl/Frauerl Gelegenheit zu geben, ihren Hund anzuleinen. Wenn Sie von hinten kommen, machen Sie sich durch zurufen bemerkbar. Sie sollten auch nicht zu knapp an Hund und Herrn vorbeilaufen, da der Hund dies als Bedrohung verstehen könnte! Bitte nehmen Sie Rücksicht – kein Hundebesitzer will, dass sein Hund jemanden beisst.
Verhalten von Spaziergängern: Wenn Ihnen ein frei laufender Hund entgegenkommt, bleiben Sie bitte stehen. Schreien Sie den Hund nicht an, und kommandieren Sie nicht mit ihm. Schauen Sie ihm auch nicht in die Augen. Halten Sie ihm die Hand langsam hin, damit er sie beschnuppern kann. Aber bitte keine ruckartigen Bewegungen! Auch sollten Sie einen Hund nie von oben (besonders im Kopfbereich) oder von hinten streicheln. Wenn Sie einen fremden Hund angreifen und streicheln wollen, dann von vorne! Schreien oder pfeifen Sie auch nie einem fremden Hund. Junge Hunde, die mit ihren Begleitern spazieren gehen, sind noch nicht so wesensstark, dass sie ihren Besitzern aufs Wort folgen – sie sind neugierig, und laufen ihren Besitzern weg. Wenn Sie diese Ratschläge befolgen, wird Ihnen kaum etwas durch fremde Hunde geschehen. 98 Prozent der Hunde tun nichts.
Bitte an Eltern von Kleinkindern: Wenn Ihnen ein Hundehalter mit seinem Hund entgegenkommt (besonders wenn der Hund frei läuft !), rufen Sie bitte Ihre Kinder zu sich. Ein ordentlicher Hundehalter wird dies auch mit seinem Hund tun und ihn anleinen. Wirken Sie auch auf Ihr Kind ein, dass es nicht schreit und mit Armen und Füssen herumschlägt. Wenn der Hundehalter vorbeigeht, können Sie ihn ja fragen, ob das Kind den Hund streicheln darf.

Wenn Sie einen älteren Hund nehmen

Wer lange Jahre mit seinem Hund in enger Beziehung gelebt hat, wird durch eine Treue belohnt, die selbst nach langer Trennung erhalten bleibt. Diese tierisches Anhänglichkeit ist jedoch kein sittliches Verhalten, sondern ein biologisches Erbe. Die Urahnen des Hundes lebten in Rudeln. Die Führung der Meute übernahm ein besonders starkes, überlegenes Tier. Auch unser Haushund braucht und sucht diesen sozialen Anschluss. Willig ordnet es sich seinem Herrn unter, der ihn füttert, liebkost, mit ihm spielt. Auf diese Weise wird die Bindung noch inniger und dauerhafter geknüpft.

Ein Besitzerwechsel führt bei einem erwachsenen Hund immer zu starken seelischen Erschütterungen. Er trauert oft lange Zeit, mindestens aber ein bis zwei Wochen. Während dieser kritischen Phase der Umgewöhnung sollte der neue Besitzer geduldig sein und Gehorsam nicht zu erzwingen suchen. Denn schließt sich ein Hund nur sehr langsam an seinen neuen Herrn an, ist das die beste Gewähr dafür, dass er später um so anhänglicher wird. Das habe ich auch bei meinem ehemaligen Schäferhund, den ich mit 1 1/2 Jahren aus einem Zwinger holte, beobachten können.

Hunde als Geschenke

Zu Weihnachten oder zu Geburtstagen werden Haustiere oft als „originelles“ Geschenk missbraucht. Doch die Freude über ein solches Geschenk kann rasch schwinden. Übrig bleibt ein Tier, um das sich niemand kümmern will. Oft stellt sich heraus, dass sich die Pflege des Tieres schwieriger oder aufwendiger gestaltet, als erwartet. Oder das einst putzige Tierbaby ist ausgewachsen und das Interesse daran ging einfach verloren. Haustiere sind kein Spielzeug, sie sind Lebewesen. Wer ein Heimtier für sich oder die Familie erwirbt, nimmt damit Verantwortung auf sich. Diese Verantwortung für ein Tier müsste mit Überlegungen beginnen, ob z.B. ausreichende Räumlichkeiten vorhanden sind, ob genügend Zeit bleibt, um sich mit dem Tier zu beschäftigen, ob die Versorgung des Tieres auch im Urlaub bzw. in Krankheitsfallen gesichert ist. Und die Entscheidung muss auch in dem Bewusstsein getroffen werden, dass viele Tiere ein stattliches Alter erreichen.

Hunde können – gute Pflege vorausgesetzt – ca. 16, Katzen sogar bis 20 Jahre alt werden. Ob Katze, Hund oder Hamster – jedes Tier braucht die entsprechende Pflege und den richtigen Umgang. Ernstgemeinte Tierliebe fängt auch bei der Erkundigung nach den Eigenheiten und besonderen Erfordernissen der Tierart an. Unwissenheit schafft bisweilen nicht nur böse Überraschungen für den Besitzer, sondern auch großes Tierleid. Wichtig für alle Tiere sind Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten, Bewegung – wenn möglich im Garten – und viel Zuneigung. Wer sich zu einem Haustier entschließt, sollte an die überfüllten Tierschutzhäuser denken, in denen Hunderte Tiere ein trauriges Dasein fristen.

Ein Beispiel: Bei einem Hundehalter zu Besuch!

Immer wieder hört man, dass Bekannte und Verwandte oft ungern Hundehalter besuchen, weil sie sich vor Hunden fürchten. Wenn man einige Regeln einhält, wird es aber – wenn der Hund nur einigermaßen gut erzogen ist – zu keinen Schwierigkeiten kommen.

  • Der Hundehalter kennt seinen Hund genau. Er wird nicht zulassen, dass dieser aggressiv oder unangenehm wird. Er kann genau einschätzen, wie weit der Hund gehen darf.
  • Ziehen Sie nur pflegeleichte Kleidung an, der Hundehalter wird es verstehen.
  • Wenn Sie in die Wohnung kommen, gehen Sie nicht sofort auf den Hundehalter zu um ihm die Hand zu geben.
  • Lassen Sie die Hände ruhig und fuchteln Sie damit nicht herum. Wenn der Hund dies nicht will, streicheln Sie ihn auch nicht oder gehen auf ihn zu.
  • Reden Sie ganz ruhig mit dem Hund.
  • Der Hund wird versuchen, Sie abzuschnuppern. Er will Sie dadurch kennen lernen. Lassen Sie ihn also, schieben Sie ihn nicht weg und vertreiben Sie ihn nicht durch Worte. Der Hundehalter wird darauf achten, dass diese Begrüßung nicht zu intensiv wird.
  • In der Wohnung nehmen Sie so bald wie möglich Platz. Für den Hund sind stehende, laut sprechende und gestikulierende fremde Menschen Stress.
  • Erst wenn Sie sitzen und der Hund zu Ihnen kommt, können Sie ihn ohne weiteres streicheln und liebkosen. Sitzende Menschen stellen für den Hund keine Gefahr dar.
  • Geben Sie ihm auf keinen Fall Leckereien oder Kleinigkeiten vom Tisch. Er fängt sonst zu sabbern an oder wird ein unangenehmer Bettler. Außerdem ist dies vom Hundehalter meist unerwünscht und für den Hund ungesund.
  • Wenn Sie wieder weggehen, sollten Sie die selben Dinge beachten wie beim Kommen.

Wenn Sie diese wenigen Punkte beachten, wird es keinerlei Schwierigkeiten beim Besuch eines Hundehaushaltes geben!