Kategorie: Tagebücher

  • Zweisamkeit im Wohnzimmer statt auf Wiese

    Gestern und heute musste ich leider bei herrlichem Winterwetter das Haus hüten, da ich noch immer starken Husten und eine Rotznase vorzuweisen habe.

    Doch Atlantis macht das gar nichts aus, sie genießt dafür unsere Zweisamkeit, die ich großteils bei ihr im Wohnzimmer verbringe. Wenn ich auf der Bank liege,  sieht sie mich an, als wolle sie mich fragen, was ich denn da überhaupt mache. Heute am Nachmittag war es ihr wahrscheinlich zu blöd und mein Mädchen sprang ganz frech zu mir auf die Eckbank und belegte einen Großteil davon. Dann blieb sie einfach über mir stehen und ich konnte mich ihrer Liebkosungen kaum erwehren.

    Wenn ich in den ersten Stock unseres Hauses gehen will, dann muss ich schon aufpassen, dass sie mir nicht heimlich hinter her läuft. Doch wenn meine Büroarbeit längere Zeit in Anspruch nimmt, darf sie schon mit mir hinauf, wobei sie dann bei offener Türe gemütlich auf dem Teppich meine Anwesenheit genießt. Wenn es Atlantis aber dann zu langweilig wird, kommt sie ganz unauffällig in mein Zimmer geschlichen, um mich zu stupsen und ihre Streicheleinheiten zu verlangen.

    Nachdem morgen noch Pause angesagt ist, werde ich am Freitag mit meinem Mädchen einen kleinen Luftschnapper wagen, auf den ich mich schon sehr freue, denn an Schneemangel und Kälte leidet Freistadt zur Zeit nicht – brrrrrrrrrrrrrrr.

    Noch immer habe ich Probleme mit dem Verlinken meines Tagebuches, aber Christoph ist eine große Stütze für mich und gibt mir regelmäßig telefonisch Anweisungen, die ich zwar brav befolge, aber wahrscheinlich nicht immer richtig ausführe – schitt.

  • Atlantis und Frauchen hüten das Häuschen

    Ein strahlend blauer Wintertag bei minus 10° neigt sich dem Ende. Aber leider wurde nichts aus einem Spaziergang mit meinem Mädchen, denn ich bekam in der Nacht plötzlich Halsschmerzen und begann zu schwitzen. So zog ich es vor, Atlantis und mir einen gemütlichen Tag im Haus zu bereiten. Als Belohnung dafür bekam meine Kleine einen geselchten Kalbsknochen, über den sie sich mit Leidenschaft stürzte und an dem sie den ganzen Tag herumknabberte.

  • Besuch von Zoe

    Heute waren Gabi und Chris mit Zoe bei mir und brachten herrliches Winterwetter mit. Nach einem ausgiebigen Truthahnbraten wurden die angehäuften Kalorien im Neuschnee abgebaut. Wir gingen durch einen tief verschneiten Wald, was Atlantis und Zoe sowie wir Zweibeiner sichtlich genossen. Beide Mädls verstanden sich ausgezeichnet und alberten im Schnee herum. Es ist eine richtige Freude mit anzusehen, wie gut sich die beiden verstehen.
    Gott sei Dank gab es heute keine Probleme beim Einschlafen.

  • Schlaflose Nacht durch Orkan

    Atlantis und ich samt Samtpfötchen hatten eine schlaflose Nacht hinter uns gebracht. Grund dafür war der plötzlich aufkommende Orkan, der unser Haus unsicher machte. Aber das ging wahrscheinlich nicht nur uns so.

    Der Spuk begann um ca. 1 Uhr Früh, als Atlantis fürchterlich zu jaulen und anschließend herzzerreißend zu bellen begann. Ich lief natürlich gleich zu Atlantis in das Wohnzimmer, um sie zu streicheln und zu trösten, was in diesem Fall einige Zeit in Anspruch nahm. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, schlenderte ich zurück in mein Bett und versuchte zu schlafen. Zweimal kam Atlantis wie ein Baby zu mir ins Zimmer gekrochen und legte sich vor mein Bett, wo sie von mir Streicheleinheiten bekam und dann einschlief. Kurze Zeit später begann das Ganze von vorne. Ich habe mein Mädchen noch nie so bellen gehört und ich dachte, einmal muss sie doch aufhören. Aber mein Wunsch wurde nicht erhört, sodass der Spuk erst am frühen Morgen, als sich der Wind legte, sein Ende fand. Meine Kleine und ich waren so fix und fertig, dass wir beide bis Mittag unser Bett hüteten, um anschließend ein paar Runden in der freien Natur zu drehen.

  • Jahreswechsel samt Knallerei überstanden

    Atlantis und ich haben den Jahreswechsel samt Knallerei gut überstanden. Sie war ganz brav und hat die meiste Zeit unter den Tischen verbracht mit Ausnahme der Mahlzeiten. Da versuchte sie natürlich, den einen oder anderen Happen abzubekommen. Um Mitternacht wurden auch bei uns einige Raketen verpulvert, was Atlantis mit einem kleinen Augenaufschlag quittierte und brav in das neue Jahr hinüber schlief.

    Als ich das morgendliche Tap Tap meines Mädchens im Schlafzimmer vermisste, wusste ich, dass auch Atlantis noch müde vom Feiern war. Also wurde beschlossen, noch ein wenig nach zu schlafen, was jedoch von meiner boshaften Schwägerin durch ihren Telefonanruf um 7.00 Uhr vereitelt wurde.

    Ab ging es dann auf die frisch verschneite Wiese. Zwar ließ Frau Holle einiges zu wünschen übrig, aber meine Kleine genoss es trotzdem, auf dem bisschen Weiß herumzutoben. Wir kamen uns wie richtige Einsiedler vor, denn es war weit und breit kein Mensch zu erblicken. Zwar überkam auch mich manchmal eine gewisse Müdigkeit, doch Atlantis zog mich fest nach sich und dieser ausgiebige Spaziergang hat uns beiden gut getan.

    Der Rest des Neujahrstages wurde dann ganz gemütlich im Kreise unserer Samtpfötchen verbracht.

  • Atlantis tobt mit Hundefreunden

    Heute hatte mein Mädi besonders viel Spaß, hatte sie doch die Möglichkeit, mit unserer Nachbarshündin „Vega“ sowie deren Freund „Einstein“ auf der Wieser herumzutoben. Besonders mit Vega treibt sie es oft arg. Es ist eine Freude, den beiden Hunden zuzusehen, wie sie sich miteinander vergnügen. Obwohl Vega ein kleinerer Mischlingshund ist, gibt sie beim Laufen das Tempo an – und ab gehts durch die Mitte von Wiese und Feld. Einstein hält sich vorsichtig im Hintergrund. Obwohl sich beide schon gut kennen, betrachtet er mein Mädchen mit äußerster Vorsicht. In der Zeit von Atlantis’s Läufigkeit kann mir das allerdings nur recht sein. Aber sonst ist Einstein ein ganz lieber Rüde.

  • Atlantis wieder läufig?

    In der Früh traute ich meinen Augen nicht – Atlantis ist wieder einmal läufig. Ich merkte es schon einen guten Tag vorher, weil sie soooooooooooooooo liebesbedürftig war. Nun, jetzt heißt es beim Spazierengehen aufpassen. Aber es ist ja ein Glück, dass meine Kleine so groß ist, da trauen sich die kleineren Rüden nicht aufsitzen. Im Wohnzimmer wurden die Teppiche zusammengerollt. Ansonsten bequeme ich mich mit Decken und Fleckerlteppichen. Ich nehme das ganz gelassen hin, denn ich denke, dass die Natur erfült auch den vierbeinigen Mädchen ihre geheimen Wünsche erfüllt. Leider darf Atlantis in der nächsten Zeit ihren Papa Onassis nicht besuchen. Noch bin ich am Überlegen, ob ich mein Mädchen sterilisieren lassen soll oder nicht. Aber wenn ja, würde ich mich dafür erst im nächstenFrühjahr entscheiden.
    Neulich habe ich die sogenannten Geschwisterchen von Atlantis bewundert. Wenn ich nicht sooooooooooo vernünftig wäre, hätte ich für meine Kleine einen Spielgefährten ausgesucht. Die Entscheidung wäre mir sehr schwer gefallen, aber tentiert hätte ich zum „Quadrat“. Aber ich bin überzeugt, dass dieser Welpe – um das Weyrer Quadrat zu vervollständigen – bei Frauchen Iris und Herrchen Pold bleiben wird.

  • Abstand von den Ereignissen bekommen

    Im November 2002: Tut mir leid, dass ich die Monate September und Oktober auslassen muss, aber das hat auch Gründe.
    Zum einen wurde ich überredet, mit meiner Mutter ein paar Tage nach Slowenien zu fahren, um etwas Abstand von den Ereignissen zu bekommen.
    Zum anderen wurde einiges im Haus und Garten korrigiert. Ich fand in der Verwandtschaft und bei Bekannten von Heinz ganz liebe und selbstlose Helfer, denen ich auf auf diesem Wege danken möchte. Auch meine Mutter kommt jedes Wochenende zu mir, um mir die Zeit etwas zu verschönern. Auch meine Katzen Laura, Lisa und Benjamin sind wunderbare Freunde geworden.

    Aber Atlantis war auch in dieser stressigen Zeit das Wichtigste für mich. Trotz anfallender Arbeit fand ich Zeit, mit ihr jeden Tag eine Stunde spazieren zu gehen. Nun ist es so, dass ich es mir ohne täglichen Spaziergang gar nicht mehr vorstellen kann. Etwas Speck habe ich dadurch schon abgebaut.
    Meine Atlantis verfolgte die Arbeit sehr kritisch. Beim Fällen von drei Bäumen musste ich sehr aufpassen, dass ihr vor lauter Neugierde nichts passiert. Aber Gott sei Dank ist alles gut gegangen.
    Einmal blieb mir das Herz stehen, als Atlantis vor lauter Übermut über die Stiegen hinunter über die Strasse auf den gegenüberliegenden Gehsteig lief. Das ging so schnell, dass ich es zu spät bemerkte. Ich jagte ihr sofort nach und rief immer ihren Namen. Sie merkte wohl, dass sie etwas angestellt hatte, denn je mehr ich rief, umso schneller lief sie von mir weg. Erst als ich ganz lieb und schnurrend auf sie zuging, konnte ich sie am Genick fassen. Vor lauter schlechtem Gewissen ergab sie sich sofort, aber das Donnerwetter, das meinerseits auf sie zukam, war nicht von schlechten Eltern. Mein Herzklopfen fand erst im Haus wieder ein Ende.
    In diesem so trüben Monat hatten mein Mädi und ich wunderschöne Spaziergänge, bei denen auch ich die Umgebung schon genießen konnte. Fast jeden Tag laufen uns Rehe über den Weg, wobei Atlantis ganz brav bleibt und ihnen mit trauriger Mine nachsieht. Denn am liebsten würde sie ja mit ihnen spielen, aber das wissen weder die Rehe, noch der Jäger. Also bleibt sie strikt an meiner Seite, wo sie sich mittlerweile sehr wohl fühlt. Auch die Menschen und andere Hunde, welche auf uns zukommen, sind uns gegenüber sehr positiv gesinnt und meistens wird auch mit den anderen Vierbeinern herumgetollt. Das tut auch meinem Mädi sehr gut, wenn sie sich mit anderen Hunden messen kann, denn nicht immer ist sie Siegerin, wobei es doch sekundär ist, wer als Sieger hervorgeht. Wichtig ist, dass alle Spaß dabei haben und niemand verletzt wird. Wenn ich quer durch den Wald mit Atlantis spaziere, denke ich immer an Heinz und sein Motto „Gehe durch den Wald und höre die Natur, sie ist so vielseitig und schön, man muss sie nur spüren“. Mittlerweile gelingt es mir, in diese wunderbare Materie einzutauchen, was auch Atlantis zulässt.
    Am Abend, wenn meine Maus müde wird und sich auf ihr Bettchen freut, dann wird noch fest gekuschelt und geknutscht, was sowohl Atlantis, als auch Frauchen sehr genießen. Doch in der Früh um spätestens 7.30 Uhr gibt es keinen Pardon. Da schleicht meine Maus zu mir ins Schlafzimmer und stupst mich an zum „Lackimachen“ oder „Liebhaben“. Beides kann und darf ich ihr nicht verwehren.

  • August 2002: Trauer und Doggentreffen

    Im August 2002: Wie freue ich mich, dass ich jetzt Atlantis „Mein Mädchen“ nennen darf. Aber ich nenne sie einfach Mädi, Mausi, Schatzi usw. – also lauter niedliche Verkleinerungen. Doch ich hab sie zum Knutschen lieb und sie ist für mich gleichzeitig eine Therapie.

    Heinz hat bei Atlantis natürlich die Hauptarbeit geleistet. Wenn ich sage „Kurve oder Strasse“, dann bleibt sie stehen und wartet auf meine weiteren Anweisungen. Natürlich klappt das nicht immer ganz, aber ich bin schon halbwegs zufrieden.
    Einmal versuchte sie, bei einem Spaziergang Rehen nachzueifern, indem sie mit ihnen spielen wollte. Da musste ich natürlich energisch durchgreifen und sie bekam das erste Mal so richtig Schelte von mir. Ab diesem Zeitpunkt gab es diesen Ausrutscher nicht mehr.
    Die erste Zeit konnte ich mich auf die schöne Natur rund um Freistadt gar nicht konzentrieren, denn mein Augenmerk galt natürlich Atlantis und ihrem Benehmen. Ich hatte genug damit zu tun, da ja im Sommer fast den ganzen Tag die Bauern am Feld ihre Arbeit verrichten und da heißt es, dem Frauli folgen.

    Meine Augen streifen manchmal den Himmel und ich fange an, mit meinem Heinz Zwiesprache zu halten. Dann erzähle ich ihm von Atlantis und dass er uns sehr fehlt. Manchmal frage ich ihn, warum er uns so bald verlassen hat, aber die Antwort verbläst der Wind.
    Atlantis hat sich mittlerweile an mich gewöhnt und so vergeht kein Tag, an dem ich mit ihr nicht unterwegs bin. Wir gehen abwechselnd hinauf nach St. Peter oder fahren mit dem Auto hoch und gehen in Richtung Labach.

    In Labach haben wir schöne Erinnerungen an unser Doggentreffen vom Vorjahr. Wir rasten am Bach und Frauli macht von Atlantis herrliche Aufnahmen. Diese können leider noch nicht veröffentlicht werden, da Frauli die Eingabe der Fotos erst lernen muss und das wird erst nächstes Jahr erfolgen. Also, liebe Freunde, habt noch ein wenig Geduld.

    DOGGENTREFFEN IM AUGUST

    Alle Freunde von Heinz kamen. Auch neue Freunde kamen dazu. Für mich war es ein schönes, doch eher wehmütiges Treffen. Ich hoffe, Ihr habt nachträglich Verständnis, dass ich nicht immer anwesend war. Zu tief saß noch die Wunde und jeder Hund von Euch erinnerte mich an Heinz.
    Atlantis war voll Freude, kannte sie ihre Spielgefährten fast alle wieder. Da wurde herumgetobt, geschubst und gebusselt, dass es die reine Freude war. Am Abend lagen dann alle Tiere samt Zweibeiner flach vor Müdigkeit.
    Frauli von Atlantis freut sich schon auf das Doggentreffen im nächsten Jahr.

  • Heinz wandert über Regenbogenbrücke zu seinem Nero

    Ein trauriger Tag für Atlantis samt Familie. Mein geliebter Mann Heinz schließt heute um 18.15 Uhr für immer die Augen und wandert über die Regenbogenbrücke zu seinem Nero. Ich habe einen wunderbaren Menschen verloren, der immer in meinem Herzen einen besonderen Platz einnehmen wird.

    Für alle Tagebuchleser möchte ich auf diesem Wege die letzte Eintragung meines Mannes, welche ich nach seinem Tode skizziert auf einem Zettel neben dem PC gefunden habe, veröffentlichen. Sie soll Euch, liebe Freunde, immer in Erinnerung bleiben. Es fällt mit immer noch nicht leicht, darüber zu schreiben, aber ich bin es seinen Freunden schuldig.

    An einem Julitag im Jahr 2002:

    „Denke an unvergessenen Nero, der immer noch allgegenwärtig ist. Alles Unangenehme fällt ab – Ärger, Stress, Traurigkeit, Kummer. Tiefe Ruhe und Ausgeglichenheit kommt in mir auf und die Zeit, über vieles nachzudenken.
    Liege im Gras – gegenüber Wurzelstock. Ist das der Eingang in die Märchenwelt?
    Schaut da nicht ein Zwerg heraus – eine Elfe?
    Mir ist, als wäre ich in einer anderen Welt, schließe die Augen, bin einfach wieder Kind, mit all seinen Träumen und Sehnsüchten. In einer Welt, wie sie eigentlich sein sollte. Die Stille, die hier lebendig ist, die gelassene Ruhe hier, alles ist körperlich zu spüren – das Herz geht auf. Man muss sie nur suchen, dann findet man sie.
    Doch dann öffne ich die Augen, kehre in die Wirklichkeit zurück. Krieg, Gewalt, Hektik, Unzufriedenheit, Wale werden wieder gemordet, Tiere gequält, Kinder misshandelt.
    Von unfähigen Politikern und Medien betrogen und belogen, manipuliert und eingelullt – was ist aus der Menschheit geworden. Kein Tier lässt sich so manipulieren wie der Mensch, kein Tier ist aber auch so grausam und egoistisch.
    Mit zunehmendem Alter bewegen mich diese Fragen immer mehr – und doch – meine Enkelkinder zeigen mir immer wieder, dass noch Hoffnung besteht, dass es vielleicht wieder einmal anders wird.
    Und ich verstehe Atlantis, warum sie sich hier so wohl fühlt – ohne Leine, ohne Halsband – einfach in Freiheit. Hier kann ich Hund sein, hier bin ich frei – und auch ich fühle mich wohl hier, trotz all meiner Gedanken.
    Denn irgendwie hat dieses kleine Fleckchen rund um mich die große Weltpolitik übersehen, die Zeit ist ein bisschen langsamer vergangen – und das tut gut.“

    Auf Wiedersehen meine Freunde, mir geht es jetzt gut und ich werde in Gedanken immer bei Euch sein.
    Heinz