Die Homepage der gelben Dogge Nero hat heute den 100.000 Zugriff. Ich habe über Nero’s Seite viele neue Freunde kennen lernen und Bekanntschaften machen dürfen, wofür ich mich recht herzlich bedanke. Ich bedanke mich aber auch bei den Schulen, die die Homepage für den Unterricht verwenden und hoffe, dass ich damit einen kleinen Beitrag zum besseren Verständnis zwischen Tieren und Menschen leisten kann.
Atlantis und Nero am 8.12.01
Das Wetter ist heute herrlich. Leider ist der Schnee im Tal nicht liegen geblieben. So machen wir einen Spaziergang in den Wald, damit die Hunde in den letzten Schneeresten herumtoben können. Wir machen unsere übliche Runde, die Hunde sind wieder überall und nirgends. Doch plötzlich – Atlantis ist verschwunden! Ich laufe zum Waldrand, und was sehe ich? Sie läuft hinter einem Reh her! Nicht dass sie Wildern will, nein, sie hat es wahrscheinlich mit Nero verwechselt. Aber ob das Jäger auch wissen? – Ich pfeife, ich schreie, nichts hält sie ab. Na ja, als ich dann ganz laut schreie hört sie doch. Das hat sie von mir im Wald noch nie gehört. Und sie weiß, dass sie etwas getan hat, was sie nicht tun darf. Sie legt sich sofort vor mich hin und lässt sich anleinen. Puh! – noch einmal Glück gehabt. Nero steht daneben und denkt sich sicher seinen Teil. So etwas hat er noch nie getan, seit ich ihn habe. Und mit Atlantis werde ich jetzt wohl ein bisschen Gehorsam üben (müssen) :-)).
Gestern und heute Nacht hat es wieder geschneit. Am Morgen ist es tief winterlich. Also, nichts wie hinaus in den Wald. Die beiden Hunde haben einen Riesenspaß dabei. Sie jagen über die Wiesen, dass der Schnee nach allen Seiten wegspritzt. Atlantis hat inzwischen gelernt, auf diesem rutschigen Untergrund zu laufen. Kaum einmal stolpert sie mehr.
Beim Weggehen ist es noch dicht bewölkt. Doch kaum steigen wir im Wald den Berg hoch, kommt auch schon die Sonne. Die schneebedeckten Bäume fangen zu leuchten und zu glitzern an. Ein leichter Dunst liegt in der Luft, der ein ganz eigenartiges Licht hervorruft. Alles scheint in silberner Farbe überzogen zu sein. Und ganz plötzlich regt sich auch wieder Leben im Wald. Der Eichelhäher warnt vor uns, zwei Rehe tauchen aus dem Graben auf und schauen uns ganz erstaunt an, und oben auf den Bäumen hört man das leise Lied des Gimpels. Was diese Sonnenstrahlen nur bewirken. Auf dem schmalen Waldweg fällt immer wieder Schnee von den Bäumen auf uns herunter. Atlantis gefällt das. Sie versucht, diese Wattebauschen zu fangen, doch ganz so leicht ist das natürlich nicht.
Im Wald, 20.11.01
Nero blickt in den Wald hinein, 20.11.01
Nero und Atlantis jagen über die Wiesen, 20.11.01
Wir gehen lange durch den Wald – na ja, die Hunde laufen eigentlich. Immer wieder tauchen sie schneebedeckt auf, schütteln sich, undverschwinden wieder im Unterholz. Ihre Körper dampfen richtig, so warm wird ihnen dabei. Ich aber genieße diesen herrlichen Anblick des tief winterlichen Waldes. Ist schon schön hier, wie im Märchen. Der Himmel über uns ist inzwischen tiefblau geworden und die schneebedeckten Baumkronen bilden einen herrlichen Kontrast dazu. Vergessen sind die anderen Jahreszeiten, auch der Winter kann wunderschön sein.
Was soll ich zu einem solchen Prachttag schreiben? Der Oktober verabschiedet sich so, wie er fast das ganze Monat war. Wolkenloser Himmel, hohe Temperaturen, fast zu schön, um wahr zu sein. Ich kann mich nicht erinnern, je einen so warmen Oktober erlebt zu haben.
Da für morgen schlechtes Wetter angesagt ist, mache ich mich mit den Hunden schon früh am Vormittag auf den Weg. Wir wandern querfeldein über die noch immer sattgrünen Wiesen, machen unter den dort stehenden Linden Rast, schauen den Blättern zu, die langsam zu Boden fallen. Am Waldrand finde ich sogar Erdbeeren, was für ein Genuss um diese Jahreszeit. Es ist so warm, dass ich die Weste ausziehen kann. Wir steigen durch den Wald, der in allen Farben leuchtet, nach St. Peter hoch. Die Hunde jagen durch das schon am Boden liegende Laub, dass dieses nach allen Seiten wegfliegt. Ich genieße aber diese Ruhe im Wald, diese herrlichen Gerüche, diese Farbenpracht – ach, könnte es doch immer so sein. Kaum zu glauben, dass es bald Schnee geben wird, dass der Winter vor der Türe steht. Aber die Eichkätzchen machen darauf aufmerksam, dass es doch so ist. Überall sieht man sie, wie sie ihre Wintervorräte sammeln.
Langsam stiegen wir durch den Wald hoch, kommen auf die Hochfläche von St. Peter. Die Baumgruppen leuchten in allen Farben. Tiefrot, rosa, grün in allen Tönen, gelb, golden – kein Mensch könnte diese Farbenpracht nachmachen. Es ist für mich wieder einer jener Augenblicke, die man nie vergessen wird. Fast ehrfürchtig setze ich mich vor einem Holzstoß in das Gras, um dieses Gemälde zu betrachten. Das Auge kann sich gar nicht satt sehen. In mir steigt eine tiefe Zufriedenheit auf und ein unendliches Glücksgefühl, dass ich diese Augenblicke erleben kann. Ich lehne mich an das warme Holz und vergesse alles rund um mich. Ärger, was ist das; Sorgen, was ist das; Streit, was ist das – hier heroben an so einem Tag vergisst man einfach alles. Rundherum nur Frieden, Ruhe, gute Luft, es ist das Paradies.
Der Herbst ist da, bald kommt der Winter, 31.10.01
Ein schönes Plätzchen, für eine kurze Rast, 31.10.01
Nero und Atlantis genießen die Ruhe, 31.10.01
Und die Menschen in den Flugzeugen über uns, die weit wegfliegen, ich beineide keinen davon – wo sollte es noch schöner sein als hier?
Die Hunde liegen einmal neben mir, dann wieder im Wald, auch ihnen gefällt es. Man merkt ihnen richtig an, wie wohl sie sich fühlen. Nero ist ja sowieso die Ruhe in Person, aber auch Atlantis, unser Wirbelwind, liegt heute einfach nur faul herum. Sie horchen auf die Geräusche des Waldes, spitzen ihre Ohren, beobachten Rehe und Hasen die manchmal kurz auftauchen, aber sie rühren sich nicht vom Fleck. Also, was soll’s. Die Arbeit kann ja auch in der Nacht erledigt werden. Wir bleiben also fast 2 Stunden auf diesem herrlichen Fleckchen und lassen den Tag einen lieben Tag sein.
Nur der Holzstoß hinter uns, vom Bauern als Brennholz für den Winter aufgetürmt, erinnert mich immer wieder daran, dass diese herrliche Zeit jetzt bald wieder vorüber ist, dass der Winter mit seiner Kälte unmittelbar bevor steht.
Na ja, auch dieser hat seine schönen Seiten, man muss es nur nehmen, wie es kommt.
Das Wetter wird endlich schöner. Die Sonne blinzelt schon durch die Wolken durch, es ist angenehm warm. Wir machen uns zu Mittag zum Spaziergang auf den Weg. Im Wald ist es ganz ruhig. Nein, doch nicht ganz, es knackst neben uns und drei Rehe kreuzen unseren Weg. Von den Hunden kaum beachtet verschwinden sie wieder im Dickicht. Wir sind ganz gemütlich unterwegs. Alle Hektik und aller Stress ist abgefallen, der Kopf wird immer freier. Man kann sich jetzt wieder an all den schönen Dingen erfreuen, die der Wald links und rechts vom Weg bietet. Es gibt eine Unzahl von Pilzen. Leider haben wir keinen Korb mit, so müssen sie stehen bleiben. Aber morgen :-)).
Nero und Atlantis im Wald am 27.9.01
Und ich freue mich über die tiefe Freundschaft meiner beiden Hunde. Ganz friedlich traben sie neben mir her, ich brauche sie nicht zu rufen, ich brauche nicht aufzupassen, sie sind einfach da. Und in meinen Gedanken kommen mir immer wieder die Worte Schiller’s unter: „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde der Dritte!“
Und noch etwas, was mir sehr zu denken gibt. Man sagt immer, Tiere können nicht logisch denken. Man möchte fast daran zweifeln, wenn man das gesehen hat, was Nero heute gemacht hat. Atlantis ist bereits mehrere Male gegen elektrisch geladene Weidezäune gelaufen. Doch in ihrem jugendlichen Ungestüm vergisst sie das immer wieder. Heute war es wieder fast so weit. Sie nähert sich dem Zaun. Nero sieht das, wird ganz unruhig, läuft auf sie zu, fordert sie zum Spiel auf, lockt sie richtig weg. Ich stehe nur da und staune. So etwas habe ich noch nie gesehen. Und Atlantis versteht. Schwanzwedelnd läuft sie hinter Nero her. Und ich? Ich bin stolz auf meine beiden Hunde!
Ein herrlicher Tag. Die Beschwerden von Nero sind jetzt fast gänzlich abgeklungen, wir können wieder jeden Tag unsere Spaziergänge in den Wald und über die Wiesen machen. Und jetzt ist auch schon Atlantis bei den täglichen Spaziergängen dabei. Da es wieder heiß werden wird, brechen wir schon früh am Morgen auf. Vorbei an sattgrünen Bäumen, über abgeerntete Felder, durch taunasses hohes Gras; die Hunde lieben diesen Weg und jagen wild umher. Es ist ganz ruhig um uns. Vogelgezwitscher in den Bäumen, Bienen summen rund um uns in den Wiesenblumen, über uns der Ruf eines Falken. Dann Rast im hohen Gras am Waldrand. Nero genießt einfach, Atlantis versucht sich als Jägerin. Die vielen Grashüpfer sind ihre Opfer.
Im Wald treffen wir auf ein Rehpärchen. Nero und Atlantis und Geiß und Bock stehen sich Auge in Auge gegenüber. Weder Hunde noch Rehe rühren sich. Es ist ein herrliches Bild. Ganz langsam verschwinden die Rehe wieder im Wald, weder Nero noch Atlantis jagen ihnen nach.
Atlantis hat Angst vor dem riesigen Geweih von Damhirsch Hansi, 7.8.01
Nero beobachtet Rehe, 7.8.01
Nero und Atlantis stehen Geiß und Bock fast Auge in Auge gegenüber, 7.8.01
In St. Peter dann Besuch bei den Damhirschen. Nero kennt sie ja bereits, aber Atlantis …
Das riesige Geweih von Damhirsch Hansi macht ihr doch etwas Angst. Sie verschwindet zwischen meinen Beinen und beobachtet ihn von hier aus.
Lange liegen wir dann neuerlich am Waldrand, genießen den Duft des Heues, die frische Luft des Waldes, schauen den Wolken zu, und lassen einfach die Seele baumeln. Beide Hunde liegen eng an mich geschmiegt neben mir. Es ist einfach herrlich!!!
Wieder im Tal angekommen noch ein kurzer Besuch bei den Störchen auf der Wiese. Ganz interessiert beobachtet von Atlantis, die heute eine Menge neuer Eindrücke sammeln konnte. Und Nero – er genießt es einfach, wieder spazieren gehen zu können.
Nero und Atlantis haben sich völlig aneinander gewöhnt. Sie vertragen sich prächtig. Atlantis kennt jetzt ihre Grenzen und Nero geht ganz vorsichtig mit ihr um.
Um so mehr genießt Nero jetzt aber auch unsere täglichen Spaziergänge, bei denen er mich ganz alleine hat. Er ist noch anhänglicher geworden, seit wir Atlantis haben. Ständig streicht er um mich herum, damit ich ihn zwischendurch streicheln kann.
Heute ist mir aber auch klar geworden, dass Nero wirklich ein ganz besonderer Hund ist (Herrchen/Frauchen wissen ja das meistens als die Letzten :-)) ).
Es regnet in Strömen. Ich gehe mit Nero durch den Wald, er läuft ein Stück vor mir. Plötzlich steht er wie angewurzelt und wartet auf mich. Keine 15 m von ihm entfernt steht ein Rehbock, die Beiden schauen sich direkt in die Augen. Und was tut Nero? Er legt sich wieder einfach hin, um zu beobachten. Auch ich verhalte mich ganz ruhig, und der Rehbock beginnt wieder zu äsen. Als ob wir gar nicht da wären. Es gibt schon Augenblicke im Leben eines Menschen, wo man von einem Paradies träumen kann.
Dann, auf der Wiese, wieder. Plötzlich sind eine Rehgeiß und ihr Kitz unmittelbar vor uns. Auch hier, von Nero keinerlei Reaktion. Ganz ruhig steht er neben mir, und wir beobachten, wie die beiden Rehe im hohen Gras langsam verschwinden. Ich habe Nero schon lange nicht mehr so gelobt wie heute.
Wenn es nicht auf Video festgehalten wäre, ich würde es nicht erzählen. Ich gehe mit Nero am Waldrand durch hohes Gras spazieren. Plötzlich tauchen, keine 10 m von uns entfernt, ein Rehbock und eine Rehgeiß auf. Nero und ich bleiben ganz ruhig stehen. Der Rehbock droht Nero ganz kurz mit seinem Geweih. Nero reagiert darauf überhaupt nicht, sondern legt sich einfach in das Gras um die Rehe zu beobachten. Und was tun die? Sie äsen, keine 10 m von Nero entfernt, ganz ruhig weiter. Wir schauen ihnen über eine Viertelstunde zu, dann verschwinden sie wieder langsam im Wald.
Wieder einer jener Traumtage, die man kaum vergisst. Herrliches Wetter, tiefblauer Himmel, der Duft von blühenden Blumen, Bäumen und frischen Wiesen in der Luft, am Waldrand Fasane, Hasen und Rehe und von Weitem riecht man jede Fliederstaude zu der man kommt. Ich mache mit Nero schon früh am morgen einen 3-stündigen Spaziergang. An einem sonnigen Plätzchen am Waldrand machen wir Rast und legen uns beide in das hohe Gras.
Ganz ruhig liegen wir auf unserer weichen Unterlage und beobachten das Treiben im Tal unter uns. Da – vor uns bewegt sich etwas. Ein Fuchsweibchen taucht mit ihren 2 Jungen auf. Keine 10 m von uns entfernt säugt sie ihre Jungen und anschließend spielen sie ausgelassen. Wir, ja auch Nero, liegen ganz still und verdeckt im Gras und beobachten sie wohl eine halbe Stunde lang, bis sie wieder in ihrem Bau verschwinden.
Jetzt werden Sie vielleicht fragen, wo das zu sehen ist? Tja, das bleibt unser Geheimnis. Die Jungen haben ein Recht auf eine ungestörte Jugend – und vielleicht liest ja auch ein Feind mit!
Bei -14° C und strahlendem Sonnenschein brechen wir zu unserm Morgenspaziergang auf. Diese Kälte haben wir jetzt bereits seit mehreren Tagen. Der Schnee ächzt und knirscht unter jedem Schritt. Nero spürt interessanterweise diese trockene Kälte kaum. Nur den kalten Wind, der uns ab und zu entgegen bläst, mag er nicht so sehr. Dann flüchtet er schnell in meinen Windschatten. Aber wir treffen ja immer so viele Freunde mit denen man herumtollen muss. Und dabei wird einem sowieso nicht kalt.
Bei dieser Kälte kürzen wir jedoch die Morgenspaziergänge etwas ab (Dauer jeweils 1 Stunde) und machen dafür ganz lange Mittagsspaziergänge in der jetzt schon wärmenden Sonne. Wir meiden auch freie Wiesenflächen, in denen uns der Wind entgegenbläst, und gehen viel an sonnigen Waldrändern. Es ist herrlich. Ein ganz kleines bisschen Frühlingsduft liegt schon in der Luft. Die Vögel zwitschern in der Sonne, Eichkätzchen suchen vergrabene Nüsse, ab und zu taucht ein Reh oder ein Hase auf, und außer dem Knirschen des Schnees ist nichts zu hören. Es ist wie im Märchen, und man wünscht sich, dass es immer so bleibt. Aber – auch der Frühling hat wieder seine schönen Seiten.
Nach Hause zurückgekommen, hat es immer noch -10° C. Im Haus ist es wohlig warm. Nero stürzt sich sofort auf die Futterschüssel – und ich genieße ein Häferl Kaffee und ein Butterkipferl. Herz, was willst Du mehr!