Es könnte ja doch sein, dass wir den Hund gleich mit nach Hause nehmen. Damit er es im Auto schön kuschelig hat, fahren meine Frau und ich mit dem VW Golf und nicht mit dem Renault Espace. Im kleinen Auto ist es ja weit gemütlicher für kleine Hunde. Um den Hund bei der Fahrt abzulenken, nehmen wir auch noch den American Staffordshire Terrier und den Jack Russel meiner Tochter im Kofferraum mit.
Beim Züchter angekommen, gleich die Überraschung. Die Welpen sind bereits 6 Monate alt. Nicht viel kleiner als mein ehemaliger Schäfer Quando. Im Zwinger eine ganze Meute von jungen Hunden. Man sollte meinen, die Auswahl wäre schwer gefallen. Oh nein! Einer der Junghunde kommt sofort auf mich zu, begrüßt mich stürmisch und tut, als würden wir uns schon lange kennen. Na ja, er gefällt auch mir sofort. Es ist Nero. Wir verstehen uns auf Anhieb sehr gut. Da er nicht mehr von meiner Seite weicht ist es klar, genau der wird unser neuer Begleiter. Und, wie ich ja bereits innerlich erhofft hatte, wir nehmen ihn gleich mit. Na ja, wir hätten vielleicht doch mit dem größeren Auto fahren sollen – die Heimfahrt wird zum Abenteuer.
Ich halte es nicht mehr aus. Im Internet suche ich Doggenzüchter aus Österreich. Ich werde sogar in Oberösterreich fündig. Bei einem Anruf wird mir erklärt, dass eine gelbe Dogge zu haben sei. Ich frage nicht mehr viel und vereinbare mit dem Züchter, den Hund zunächst am nächsten Tag einmal anzuschauen. Doch in Gedanken bin ich schon viel weiter :-)).
Eine Katze alleine im Haus ist arm. Sie braucht einen Spielgefährten. Durch Zufall lese ich in der Zeitung ein Inserat, „Katzenjunge abzugeben“. Also wird die nicht ganz reinrassige Sibirische Katze Sarah abgeholt. Wir haben viel Spaß mit den beiden Katzen. Doch als alter Hundefreund geht mir doch etwas ab. Der Schmerz um Quando lässt etwas nach, ich überlege, ob ich nicht doch wieder einen Hund ins Haus holen soll. Mein alter Kindheitstraum könnte nun endlich in Erfüllung gehen. Da es wohl der letzte Hund in meinem Leben ist, soll es dieses Mal endgültig eine gelbe Dogge sein.
Meine Tochter, die mit der Tierärztin gut befreundet ist, bringt mir eine junge Katze, die eingeschläfert werden sollte. Da sie meinen Schmerz um Quando kennt, und ich keinen Hund mehr haben will, soll ich eben eine Katze nehmen. Und so komme ich zu meinem Kater Benjamin.
Quando muss eingeschläfert werden. Die ganze Nacht sitze ich bei ihm am Boden. Er kann nicht mehr auf die Hinterbeine. Er liegt neben mir und schaut mich die ganze Nacht nur an. Eine der schlimmsten Nächte meines Lebens. Am Morgen Anruf bei der Tierärztin, die sofort ins Haus kommt. Er wird narkotisiert und dann eingeschläfert.
Ich schwöre mir, nun keinen Hund mehr zu nehmen. Zu viel hat mir Quando bedeutet, so einen Hund werde ich nie mehr bekommen.
Heute, am 30.12.1998, spät nachts, wollten Einbrecher durch ein Kellerfenster in unser Haus einsteigen. Sie haben nicht mit der Aufmerksamkeit von Quando gerechnet. Schnell waren sie wieder fort :)).
Biska ist schon alt geworden. Ich überlege, einen neuen Hund anzuschaffen, da mir die täglichen Spaziergänge fehlen. Biska kann kaum mehr laufen. Ich möchte eine Dogge kaufen. Leider gibt es trotz Suche keine Welpen.
Heinz und Quando 1993
Da höre ich von einem Deutschen Schäferhund namens Quando, der in einem Zwinger lebt, dort nur zum Decken vorgesehen ist, und dem es gar nicht gut geht. Ich schaue ihn mir an, und es ist beiderseitige Liebe auf den ersten Blick. Nach langen Verhandlungen mit dem Besitzer kaufe ich das Tier. Doch der Hund ist durch den langen Zwingeraufenthalt schwer geschädigt. Er kann nicht Stiegensteigen, ist gegenüber Fremden extrem scharf, ist gegen jeden misstrauisch und lässt niemand an mich heran. Mit viel Geduld und Ausdauer kann ich ihm die meisten Unarten abgewöhnen. Er wird ein zuverlässiger und treuer Begleiter. Ein paar Dinge kann ich ihm jedoch bis zum Alter nicht abgewöhnen. Er lässt es nicht zu, dass mir jemand die Hand gibt oder mich gar berührt, und er schützt die Haustüre wie seinen Augapfel. Ich muss also alle Besucher bitten, mir ja nicht zu nahe zu kommen. Im Haus selber ist er auch Fremden gegenüber der bravste Hund. Er lässt sich von allen streicheln und ist der liebste Hund. Bei der Haustüre ist es jedoch mit jeder Freundschaft vorbei.
Quando war aber bis zu diesem Zeitpunkt der mit Abstand treueste und bravste Hund den ich hatte. Er folgte auf jedes Wort und jedes Zeichen. Nach einiger Zeit waren wir so weit, dass er einfach wusste, was ich wollte. Zwischen uns gab es fast nur Augenkontakte, Worte waren nicht erforderlich.
Er wurde auch zum Bergkameraden für mich. Auf über zwanzig 3000er und bei unzähligen Bergwanderungen war er als Begleiter dabei.
Am 30.12.1998 wollen Einbrecher durch ein Kellerfenster in unser Haus einsteigen. Sie haben nicht mit der Aufmerksamkeit von Quando gerechnet. Schnell sind sie wieder fort :-)).
Deutscher Schäferhund Quando
Quando 1997
Quedo vom Trienzbachtal
Rufname: Quando
Geschlecht: Rüde
Haarart: stockhaarig
Farbe und Abzeichen: schwarz-gelb
Wurftag: 6.8.1986
Kauf am 30.4.1987
Eingeschläfert am: 7.7.1999
Tätowier Nr.: M-F 3812
Ahnentafel ausgefertigt vom Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V., gegründet 1899
SZ Band 87, SZ Nr. 1691652 in Augsburg am 7.4.1987
Bei einem Baustellenbesuch, zu dem mich meine kleine Tochter begleitet, sieht sie beim Nachbarn junge Hunde. Es sind „Kleine Münsterländer“. Sie verliebt sich sofort in „Biska“. Da wir zur Zeit keinen Hund haben, kann ich ihr diesen Wunsch nicht abschlagen, wir nehmen ihn mit. Wieder keine Dogge. Aber Biska ist der beste Freund meiner Tochter und wächst mit ihr auf.
Biska vom Haus Schausberger
Kleiner Münsterländer Vorstehhund "Biska vom Haus Schausberger"
Kleiner Münsterländer Vorstehhund
Geschlecht: Hündin
Farbe und Abzeichen: Brauntiger mit Platten
Wurftag: 6.5.1974
Kauf am 4.7.1974
Eingeschläfert am: 25.6.1987
Abstammungs-Nachweis ausgefertigt vom Österr. Verein für langhaarige Vorstehhunde – Wien
Österr. Hundezuchtbuch, Band LXXIV, Jahrgang 1974, Nr.: Kl.Mü 3061 am 6.9.1974
1957 bekomme ich von meinen Eltern zu Weihnachten das Buch: „Die gelbe Dogge Senta“ (Die gelbe Dogge Senta – Geschichte einer Freundschaft von Paul Eipper Niemeyer, Hameln , 1987 – Die Entwicklung der Dogge Senta zeigt, was aus einem Tier wird, wenn man ihm mit liebevollem Herzen begegnet. Eippers psychologischer Bericht ist zugleich ein mitreißender Roman). Ich verschlinge dieses Buch und lese es auch in meinem weiteren Leben immer wieder. Und es entsteht der Wunsch – „Ich muss eine gelbe Dogge haben“.