Ein Traum, ja man kann sagen, der erste frostige und zugleich sonnige Wintertag, der uns veranlasste, mit dem Auto über die schneebedeckte Straße hoch nach St. Peter zu fahren, um dort unser Transportmittel abzustellen und Richtung Dreissgen zu waten. Bis auf einige Ausnahmen, dienten Traktorspuren dazu, unseren Weg uneingeschränkt fortsetzen zu können.
Keine Menschen Seele störte unser Ansinnen, nein, allein die Natur war Zeuge dieses so herrlichen Schauspiels. Ab und zu ging das Temperament meines Mädchens durch – hoch die Ohren und ab die Post. Weiter ging es durch den tief verschneiten Wald, wo uns ein einsamer Wanderer begegnete. Atlantis ließ immer wieder ihren Blick in unsere Heimat Freistadt schweifen, welche friedlich vor uns lag. Was für ein Segen, hier leben zu dürfen.
Alle Wege führen zum Ziel. Diesen Leitspruch nahm ich mir samt meinem Mädchen zu Gemüte und so zogen wir in einer für uns beiden unbekannten Spur quer durch Wiese und Wald hinauf nach St. Peter. Ungeniert tobte Atlantis in der Wiese, die sie wie ihr Eigentum betrachtete, umher. Nach einem Überholmanöver lief sie in Windeseile den Hang hinauf, blieb auf der Anhöhe stehen, um geduldig auf mich zu warten – bin ich doch nicht mehr die Jüngste. Plötzlich stand sie auf, um mich zum Weitergehen aufzufordern. Was blieb mir denn anderes übrig, als mich ihrem Wunsche zu beugen.
In St. Peter angekommen, musste ich mich meines Schweißes entledigen. Mein Mädchen hingegen lief, lief und lief ……………… Kurz entschlossen wollten wir Hansi, dem Rehbock, einen Besuch abstatten, doch von ihm weit und breit keine Spur. Statt dessen blickte uns seine scheue Rehkuh mit traurigen Augen entgegen, um in ihrem Gehege gleich wieder das Weite zu suchen. Nach diesem erlebnisreichen Spaziergang freute sich mein Mädchen auf eine volle Napfschüssel, die sie denn auch genüsslich leerte.
Atlantis und ich kamen gerade von einem herrlichen Winterspaziergang nach Hause. Uns bot sich ein traumhaft schönes Winterpanorama in St. Peter, wo wir zuerst mit dem Auto hochfuhren. War es vorher noch nebelig, kam nach und nach die Sonne zum Vorschein. Um diese romantische Stimmung festzuhalten, wurde fleißig fotografiert. Obwohl in den letzten Tagen kein Neuschnee fiel, waren alle Bäume und Sträucher mit Raureif angezuckert. Ursprünglich wollte ich mit meinem Mädchen durch den Wald gehen, was aber durch unentwegte Schießerei vereitelt wurde. Was mich wunderte, Atlantis verzog ob diesen Lärms keine Miene und ging brav neben mir her.
Meine Kleine genoss den heutigen Spaziergang ganz besonders und sie bekam dafür zur Belohnung (aber nur ausnahmsweise) eine mit Kakao überzogene gebrannte Mandel. Beim Auto angekommen, war das Sackerl leer und der Magen von Frauchen voll.
Nachdem sich die Sonne erst gegen Mittag blicken ließ, zogen Atlantis und ich es vor, am frühen Nachmittag unseren Spaziergang zu unternehmen. Die heutige Runde führte uns über den Kreuzweg nach St. Peter, wo uns der Rehbock Hansi und sein Weibchen begrüßten. Naja, mein Mädchen hielt den üblichen Respektabstand. Als sie sah, wie ich Hansi streichelte, sah sie mich fragend an. Es ist lustig, mit anzusehen, wie sie in dieser Gegend ihre eigenen Kreise zieht, um ja nicht zu nahe an das Gehege zu gelangen. Ich nenne dann meine Kleine eine „feige Nuss“, was ihr aber ziemlich egal sein mag, denn sie würdigt mich in dieser Situation keines Blickes. Als wir dann unseren üblichen Weg einschlugen, hatte sie sich wieder beruhigt und lief vergnügt durch den Schnee bis nach Hause.
Über Nacht ist der Schnee gekommen. Für Nero ja nichts Neues, doch Atlantis schaut ganz verblüfft, wie sich die Umwelt verändert hat. Lange beschnuppert sie den Schnee, dann kratzt sie vorsichtig mit den Pfoten. Nero, der den Schnee ja richtig liebt, ist schon unterwegs. Ausgelassen tobt er über die schneebedeckte Wiese und animiert Atlantis zum mitspielen. Da stößt er offene Türen auf. Die beiden Hunde jagen im Schnee umher, dass mir Angst und Bange wird. Atlantis überschlägt sich einige Male, es macht ihr jedoch nichts aus, ja, es scheint ihr sogar Spaß zu machen.
Unser Weg ist jetzt schneebedeckt, 13.11.01
Wir stapfen den Anstieg nach St. Peter hinauf. Der Schnee ist ganz unberührt, im Wald ist alles ganz ruhig, ganz langsam fallen Schneeflocken auf uns herab. Es ist eine eigenartige Stimmung, richtig vorweihnachtlich schon. Vom Berg herab hören wir Damhirsch Hansi röhren, der in der Brunft steht.
Ich gehe ganz langsam, um diese Augenblicke zu genießen. Die Hunde sind wie üblich im Wald unterwegs, kommen schneebedeckt unter den Bäumen hervor, verschwinden wieder. Atlantis macht der Schnee sichtlich Spaß. Und auch Nero hat seinen geliebten Schnee wieder. Ausgelassen wie schon lange nicht mehr läuft er umher, kommt immer wieder um sich Streicheleinheiten abzuholen, springt den Schneeflocken entgegen um sie zu fangen.
Wir besuchen den Damhirschen, mit dem jedoch zur Zeit nicht zu spaßen ist. Die Hunde spüren das und halten sich in gehöriger Entfernung auf. Auf einer Waldlichtung machen wir kurz Rast. Es ist ein herrlicher Anblick. Das Laub ist in den vergangenen Tagen fast zur Gänze abgefallen, dafür haben sich die Bäume mit einer dicken Schicht Schnee bedeckt. Auch die Nadelbäume leuchten jetzt ganz in weiß. Ich suche mir ein trockenes Plätzchen unter einem Baum, setze mich hin, und genieße einfach diesen schönen Anblick. Die Hunde liegen neben mir. Sie haben sich jedoch eine weiche Schneeunterlage ausgesucht. Sie wälzen sich in dieser weißen Pracht, strecken sich aus, sie fühlen sich richtig wohl. Na ja, und als ich dann die ersten Schneebälle werfe, sind sie nicht mehr zu halten. Leider! Denn nun bin auch ich in das Spiel einbezogen. Und Atlantis kennt da keinen Pardon mehr. Was soll ich noch viel erzählen? Zum Schluss muss ich mir aus Kragen, Ärmeln und Hosenbeinen den Schnee herausholen. Na, der Winter fängt ja gut an :-)).
Was soll ich zu einem solchen Prachttag schreiben? Der Oktober verabschiedet sich so, wie er fast das ganze Monat war. Wolkenloser Himmel, hohe Temperaturen, fast zu schön, um wahr zu sein. Ich kann mich nicht erinnern, je einen so warmen Oktober erlebt zu haben.
Da für morgen schlechtes Wetter angesagt ist, mache ich mich mit den Hunden schon früh am Vormittag auf den Weg. Wir wandern querfeldein über die noch immer sattgrünen Wiesen, machen unter den dort stehenden Linden Rast, schauen den Blättern zu, die langsam zu Boden fallen. Am Waldrand finde ich sogar Erdbeeren, was für ein Genuss um diese Jahreszeit. Es ist so warm, dass ich die Weste ausziehen kann. Wir steigen durch den Wald, der in allen Farben leuchtet, nach St. Peter hoch. Die Hunde jagen durch das schon am Boden liegende Laub, dass dieses nach allen Seiten wegfliegt. Ich genieße aber diese Ruhe im Wald, diese herrlichen Gerüche, diese Farbenpracht – ach, könnte es doch immer so sein. Kaum zu glauben, dass es bald Schnee geben wird, dass der Winter vor der Türe steht. Aber die Eichkätzchen machen darauf aufmerksam, dass es doch so ist. Überall sieht man sie, wie sie ihre Wintervorräte sammeln.
Langsam stiegen wir durch den Wald hoch, kommen auf die Hochfläche von St. Peter. Die Baumgruppen leuchten in allen Farben. Tiefrot, rosa, grün in allen Tönen, gelb, golden – kein Mensch könnte diese Farbenpracht nachmachen. Es ist für mich wieder einer jener Augenblicke, die man nie vergessen wird. Fast ehrfürchtig setze ich mich vor einem Holzstoß in das Gras, um dieses Gemälde zu betrachten. Das Auge kann sich gar nicht satt sehen. In mir steigt eine tiefe Zufriedenheit auf und ein unendliches Glücksgefühl, dass ich diese Augenblicke erleben kann. Ich lehne mich an das warme Holz und vergesse alles rund um mich. Ärger, was ist das; Sorgen, was ist das; Streit, was ist das – hier heroben an so einem Tag vergisst man einfach alles. Rundherum nur Frieden, Ruhe, gute Luft, es ist das Paradies.
Der Herbst ist da, bald kommt der Winter, 31.10.01
Ein schönes Plätzchen, für eine kurze Rast, 31.10.01
Nero und Atlantis genießen die Ruhe, 31.10.01
Und die Menschen in den Flugzeugen über uns, die weit wegfliegen, ich beineide keinen davon – wo sollte es noch schöner sein als hier?
Die Hunde liegen einmal neben mir, dann wieder im Wald, auch ihnen gefällt es. Man merkt ihnen richtig an, wie wohl sie sich fühlen. Nero ist ja sowieso die Ruhe in Person, aber auch Atlantis, unser Wirbelwind, liegt heute einfach nur faul herum. Sie horchen auf die Geräusche des Waldes, spitzen ihre Ohren, beobachten Rehe und Hasen die manchmal kurz auftauchen, aber sie rühren sich nicht vom Fleck. Also, was soll’s. Die Arbeit kann ja auch in der Nacht erledigt werden. Wir bleiben also fast 2 Stunden auf diesem herrlichen Fleckchen und lassen den Tag einen lieben Tag sein.
Nur der Holzstoß hinter uns, vom Bauern als Brennholz für den Winter aufgetürmt, erinnert mich immer wieder daran, dass diese herrliche Zeit jetzt bald wieder vorüber ist, dass der Winter mit seiner Kälte unmittelbar bevor steht.
Na ja, auch dieser hat seine schönen Seiten, man muss es nur nehmen, wie es kommt.
Feiertag in Österreich. Und das Wetter richtet sich danach. Nach zwei eher verregneten Tagen mit viel Nebel heute wieder herrliches Herbstwetter. Ich mache mit den beiden Hunden am Morgen einen langen Spaziergang. Zuerst im Tal noch dichter Nebel. Es ist eine ganz eigenartige herbstliche Stimmung. Alles grau in grau und doch leuchtet das Laub der Bäume in allen Farben. Die Gedanken kreisen um den bevorstehenden Winter, Freude auf den Schnee kommt auf, aber auch etwas Wehmut nach den schönen Sommertagen. Die Hunde treiben sich irgendwo im Nebel umher. Sie sind zu hören, aber nicht zu sehen. Sie haben ihren Spaß und jagen wild über die Wiese.
Nero in St. Peter am Nationalfeiertag 2001
Atlantis und Nero stehen Model, 26.10.01
Atlantis am Nationalfeiertag 2001
Doch je höher wir steigen, desto heller wird es. Und plötzlich reißt die Nebeldecke auf und wir genießen den herrlichen Sonnenschein. Alle Wehmut der Gedanken ist verflogen. Das Auge erfreut sich an den jetzt hell leuchtenden Farben, das Herz geht fast über. War es im Tal noch kühl, ist es jetzt warm, ja fast heiß. Das muss noch ausgenützt werden. Also ein ruhiges und schattiges Plätzchen am Waldrand gesucht und hingelegt. Lange schaue ich einer Grille zu, die vor ihrer Höhle sitzt und sich sonnt. Auch sie tankt schnell noch Wärme bevor für längere Zeit eine Schneedecke ihr Eingangsloch verschließen wird. Nero und Atlantis sind vom Laufen müde, liegen faul im weichen Gras und schlafen. Und ich? Ich sitze nur da, erfreue mich an der schönen Herbststimmung und freue mich auf den Nachmittag – da fahren wir ja zu der Züchterin von Atlantis, bei der wieder ein Welpentreffen stattfindet.
Wir haben lieben Besuch aus Berlin. Die „Schlunzis“ Paulchen (gelbe Dogge) und Olli (Riesenschnauzer) verbringen mit ihren Zweibeinern eine Woche Urlaub bei uns. Am Nachmittag machen wir mit den Hunden einen gemeinsamen Spaziergang nach St. Peter.
Bei der ersten Begegnung zwischen Nero und Riesenschnauzer Olli eine kleine Streiterei, doch bald vertragen sich die Hunde wieder. Ausgelassen genießen sie das Laufen ohne Leine. Und ein schöner Sonnenuntergang mit herrlichen Farbspielen belohnt unseren Anstieg nach St. Peter.
Wir haben wieder ganz lieben Besuch. Gudrun Tempel, die Züchterin der „Doggen vom Sonnenschein“ ist in Österreich und schaut bei uns vorbei. Wir plaudern (über was wohl?), machen einen schönen Spaziergang nach St. Peter, na ja, und die Nacht wird fast zu kurz. Am Sonntag muss sie leider weiter nach Wien.
Die Züchterin der "Doggen vom Sonnenschein" zu Besuch in Freistadt, 6.10.01
Herrchen fühlt sich wie ein kleiner Bube. Wir gehen bei strahlendem Wetter unseren üblichen Weg nach St. Peter. Schon im Tal der angenehme Duft von Feuerstellen, in denen die Abfälle der Felder verbrannt werden. Je weiter wir den Berg hinaufsteigen, desto intensiver wird er. Wir kommen zu einem Feld, bei dem Kartoffel ausgegraben werden. Dort brennen auch die Feuer. Und bei Herrchen werden Erinnerungen an die Kindheit wach. An gebratene Kartoffel – mmmhhhh, die haben immer geschmeckt.
Nero überblickt die Stadt, 3.10.01
Also, den Bauern um ein paar Erdäpfel gebeten, zur Feuerstelle, und hinein damit in die Glut. Die Hunde schauen mich ganz entgeistert an, als ich dann diese schwarzen Klumpen wieder herausnehme, abschäle und dann sogar esse. Mein Angebot, mit mir zu Speisen, lehnen sie dankend ab. Na ja, mir haben sie geschmeckt.